Fazit

Sich vom Leben zu verabschieden ist schwer. Die Palliativmedizin will Menschen mit unheilbaren Erkrankungen die verbleibende Lebenszeit erleichtern. Im Vordergrund steht nicht, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben. Palliativ denken heißt, das Leben grundsätzlich zu bejahen und dennoch den Tod als einen natürlichen Prozess zu akzeptieren.

Palliativmedizin beruht auf einem ganzheitlichen Konzept in der Betreuung von Patienten mit einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung oder anderen unheilbaren Erkrankungen. Es geht nicht um Heilung wie bei der kurativen Medizin, sondern um eine kurz- bis mittelfristige Verbesserung des körperlichen und psychischen Zustandes schwer kranker Patienten. Das heißt, nicht die Lebensverlängerung steht im Vordergrund, sondern in der noch verbleibenden Zeit soll eine bestmögliche Lebensqualität erreicht werden. Dies können wenige Tage, aber auch mehrere Jahre sein.

Im Mittelpunkt der Palliativmedizin steht die Befreiung oder zumindest Linderung von schwerwiegenden körperlichen und psychischen Symptomen wie Schmerzen, Atemnot, Husten, Übelkeit, Erbrechen, Versiertheit, Unruhe, entstellenden Wunden oder durch das Tumorwachstum entstandenen körperlichen Veränderungen. Dazu gehört aber auch als gleichwertiges Element die offene Kommunikation mit den schwer kranken oder sterbenden Patienten und deren Angehörigen. Diese ganzheitliche Betreuung wird durch unser interdisziplinäres und multiprofessionelles Team ermöglicht. Ihm gehören Ärzte, palliativmedizinisch ausgebildete Pflegekräfte, Seelsorger, Psychologen, Sozialarbeiter, Krankengymnasten, Diätassistenten und andere Berufsgruppen an.

Die Palliativmedizin schließt auch Behandlungsmaßnahmen wie Chemotherapie, Strahlentherapie oder operative Medizin mit ein.